Kindergarten Ingolstadt Beyer Dier Architekten
Kindergarten Ingolstadt Beyer Dier Architekten
Kindergarten Ingolstadt Beyer Dier Architekten
Kindergarten Ingolstadt Beyer Dier Architekten
Kindergarten Ingolstadt Beyer Dier Architekten
Kindergarten Ingolstadt Beyer Dier Architekten
Kindergarten Ingolstadt Beyer Dier Architekten
Kindergarten Ingolstadt Beyer Dier Architekten
Kindergarten Ingolstadt Beyer Dier Architekten
Kindergarten Ingolstadt Beyer Dier Architekten
Kindergarten Ingolstadt Beyer Dier Architekten
Interieur Kindergarten Ingolstadt Beyer Dier Architekten
Interieur Kindergarten Ingolstadt Beyer Dier Architekten
Interieur Kindergarten Ingolstadt Beyer Dier Architekten
Interieur Kindergarten Ingolstadt Beyer Dier Architekten
Interieur Kindergarten Ingolstadt Beyer Dier Architekten
Interieur Kindergarten Ingolstadt Beyer Dier Architekten
Interieur Kindergarten Ingolstadt Beyer Dier Architekten
Interieur Kindergarten Ingolstadt Beyer Dier Architekten
Interieur Kindergarten Ingolstadt Beyer Dier Architekten
Interieur Kindergarten Ingolstadt Beyer Dier Architekten
Interieur Kindergarten Ingolstadt Beyer Dier Architekten

Beschreibung

Fertigstellung

2013

48 Kinderkrippenplätze
25 Kindergartenplätze

ca. 745 m2 Nutzfläche

Bauherr

Gemeinnützige Wohnungsbau-Gesellschaft Ingolstadt Direktbeauftragung

Mitarbeit

Oswald Böhmer

KiTa kinderWelt Ingolstadt

Prolog

Das Baugebiet „an der Donau“ ging aus einem städtebaulichen Wettbewerb des Jahres 2004 hervor. Das Gelände der alten Viehmarkt-Halle und des anschließenden Viehmarkt-Platzes sollte überplant werden. Diesen Wettbewerb konnte das Büro Tobias Brand für sich entscheiden und wurde im Anschluss mit dem Masterplan beauftragt. Unser Büro beendete den Wettbewerb als zweitplatziertes Büro und wurde in der Folge mit dem Bau der kleineren oberirdischen Gebäudemassen und er Tiefgaragen beauftragt. In einer späteren Erweiterung des Geländes wurde der Masterplan fortgeführt und auf dem Gelände zusätzlich eine Kindertageseinrichtung vorgesehen, mit deren Planung wir beauftragt wurden.

Die städtebauliche Interpretation

Im Kontext der sehr differenzierten Höhenstaffelung der Baukörper des Masterplanes, der gewachsenen Bebauung entlang der Kurt-Huber-Straße und eines Kfz-Gewerbebetriebes mit großen Werkstatthallen, entstand an der Ecke Kurt-Huber-Straße und Viehmarkplatz ein sehr stringenter, flacher Baukörper mit einem Quartiersplatz davor und ebenso stringenter Architektur nach außen.
Das Haus wird nach den Ansätzen von Reggio, Freinet, Montessori und Korczak geführt und fokussiert die Erkenntnisse der Natur- und Umweltpädagogik.
Dies stellte die Vorgaben für den konzeptionellen Entwurf dar.
Im Inneren ist die Piazza das Zentrum der Krippe für Kinder und Eltern.
Fünf Oberlichter in Sheddach-Form mit spiegelpolierten Innenflächen ermöglichen auch an trüben Tagen den Verzicht auf Kunstlicht. Der Raum wird, ähnlich eines Atriums, dadurch weniger vom Dach als von den umgebenden Wänden und Einbauten begrenzt, so wie man auf einem städtischen Platz auch Wolken über sich hat und die Gebäude drumherum. Die Platzwände sind größtenteils steinern. Nur nach Süden zeigt sich der Platz durchlässiger und gibt Blickbeziehungen über die Gruppenräume bis in den Garten frei.

Die atmosphärische Wirkung

Entgegen der allgemeinen Trends im Bau von Tageseinrichtungen haben wir einen sehr massiven Betonbau vorgeschlagen. Das Wechselspiel von klar geschlossen und klar geöffnet oder transparent prägt alle begrenzenden Bauteile. Dem Wunsch nach einem konstanten Innenraum-Klima folgend war die Massivbauweise unser Vorschlag, da die große Masser der begrenzenden Raumteile die Kälte des Winters ebenso gut puffern wie die Wärme des Sommers. Ruheräume sind stärker umschlossen und geringer belichtet, Versorgungsräume befinden sich nach Norden orientiert. Die Piazza schafft das Zentrum mit Essbereich und Theater-Spielfläche und im Süden befinden sich die aktiven Werkstatt- und Gruppenräume. Hier schafft ein weiter Dachüberstand den sommerlichen Wärmeschutz und Verschattung. Auch entsteht hier Raum an der Schnittstelle zwischen innen und außen, also vor der Fassade zum Garten hin.

Die ökologische Konzeption

Neben den haptischen Qualitäten eines Hauses, in dem die Nutzer nicht mit Zug- und zu warm- zu kalt Erscheinungen zu kämpfen haben, bietet der Massivbau auch in sehr kostengünstiger Ausführung sehr einfache Möglichkeiten den Dämmstandard zu erhöhen. In unserem Fall 70% unter gültigem EnEV-Standard. Das Gebäude benötigt zwar wegen der großen Flächen im Kern eine Lüftung, kommt aber ohne jegliche Klimatisierung aus.

Das Detail

Das Gebäude ist über einer Tiefgarage errichtet und bis auf die Südseite bestehen alle Außenwände aus Sandwichwänden in Ortbeton-Sichtbauweise. Auch die Decke der Innenräume wurde in Ortbeton-Sichtbauweise ausgeführt. Für alle Sicht-Betonbauteile wurden die Schalungsbilder mit Systemschalungen unter ständiger Kontrolle auf Wirtschaftlichkeit geplant. Die äußerst Kostengünstigen Außen- und Tragwandkonstruktionen ermöglichen bei den transparenten Bauteilen einen größeren Ausführungsspielraum. So konnte jeder Werkstatt- und Gruppenraum mit einer raumhohen Schiebetür in raumhoher Verglasung der gesamten Außenwandfläche ausgeführt werden, was diesen Räumen einen sehr starken Innen-/Außenbezug verschafft.

Preis und Leistung

In allen Planungsphasen vom Städtebau über die Wünsche und Belange der pädagogischen Ansätze, sowie die ökologische Konzeption bis hin zum Detail hat der vorgegebene Kostenrahmen die Ausführung bestimmt. Der ständige Prozess des Abwägens und Priorisierens, für Architekten eigentlich eine Fingerübung, hat uns hier vor besondere Herausforderungen gestellt. Am Ende stand ein Ergebnis, das jeden Kostenvergleich mit „konventionelleren“ Bauweisen für derartigen Nutzungen standhält.

Die Reggio – Pädagogik

Zunehmend setzt sich die Erkenntnis durch, dass das Lernen in der frühen Kindheit beginnt und dass hierzu die Arbeit in den Krippen und Kindergärten einen wesentlichen Beitrag leisten muss.
Die Pädagogik in Reggio entstand in der norditalienischen Stadt Reggio Emilia und gibt in besonderer Weise Antwort zur Lernförderung von Kindern.
Die Reggio- Pädagogik wurde 1991 von der UNESCO als die weltweit beste Pädagogik zur Erziehung von Kindern im Alter von 0 – 6 anerkannt.